Landkreis fördert Radolfzeller radofine

Der Landkreis Konstanz unterstützt das Hebammengeleitete Gesundheitszentrum radofine in Radolfzell (HGZ) in seiner derzeit betriebenen Form ab dem Geschäftsjahr 2023 für zwei Jahre mit jährlich maximal 75.000 Euro. Dies beschlossen die Mitglieder des Kreistages in ihrer jüngsten Sitzung – unter der Prämisse, dass die Einrichtung ihr Abrechnungssystem optimiert. Die Förderung erfolgt mittels eines nachlaufenden Defizitausgleichs im Folgejahr. Das Defizit ist dabei jährlich nachzuweisen. „Wir freuen uns über die Zusage des Landkreises, der radofine in den nächsten zwei Jahren die dringend benötigte finanzielle Hilfe zukommen zu lassen“, hob Oberbürgermeister Simon Gröger hervor. 

Gesundheitsversorgung für den gesamten Landkreis

Träger des Hebammengeleiteten Gesundheitszentrums radofine ist der Spitalfonds Radolfzell, der den Aufbau der Einrichtung bis Ende Juni 2022 mit Fördergeldern des Landes Baden-Württemberg und eigenen Mitteln finanziert hat und seither für sämtliche Kosten des laufenden Betriebes aufkommt. Da der Spitalfonds jedoch aktuell mit hoher Priorität den Neubau seines bestehenden Pflegeheimes auf der Mettnau finanzieren muss, ist es ihm nicht mehr möglich, die finanzielle Last für das Gesundheitszentrum alleine zu tragen – zumal die radofine nicht nur für Radolfzell, sondern für den gesamten Landkreis eine wichtige Säule in der Gesundheitsversorgung darstellt. 

In den Räumen der Einrichtung wird für junge Familien aus dem gesamten Landkreis Konstanz eine niedrigschwellige und wohnortnahe Hebammenversorgung im Rahmen des Betreuungsbogens der Hebammenberufsordnung angeboten. Dazu gehören alle Leistungen für die Zeit vor und nach der Geburt eines Kindes, die Vermittlung von Informationen und die Beratung bei der Familienplanung, die Schwangerschaftsbetreuung, sowie die Wochenbettversorgung und Stillberatung bis zum Ende der Stillzeit. „Besonders für sozio-ökonomisch benachteiligte Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund ist die radofine ein wichtiger Anker und eine wertvolle Unterstützung“, betonte Bürgermeisterin Monika Laule.

Geplant ist zudem, die radofine zukünftig um ein Geburtshaus zu erweitern und damit in eine Hebammengeleitete Einrichtung (HGE) zu verwandeln. Für den Ausbau der radofine zu einem Geburtshaus spricht unter anderem die zentrale Lage im Landkreis sowie die gute Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel.

Pressestelle/Nicole Rabanser
01.02.2023